Einmal im Jahr ist Muttertag!
Einmal im Jahr ist Muttertag! Der Muttertag in diesem Jahr, war ja eigentlich der 8. Mai 2016, aber da waren alle Familien natürlich „in Familie“ und so fand der Muttertag in unserem Kindergarten erst am Freitag, dem 27. Mai 2016 statt. Papa sagte mir, dass das heute nicht die einzige Feier ist, denn Oma und Opa in Deutschland haben heute ihren 55-ten Hochzeitstag.
Hinweis: Am leichtesten wird es sein, wenn ihr den Beitrag zweimal im Browser öffnet, so könnt ihr in dem einen Tab den Text lesen und im nächsten die Bilder dazu anschauen, wenn ihr dort die Bildershow anklickt.
Am Eingang des Kindergartens bekam jede Mama erst einmal Blumen und dann nahmen die Eltern im Publikum platz, während wir für unsere Show umgekleidet wurden. An dieser Stelle muss ich schon einmal etwas zu den Bildern sagen, die ihr unten anklicken werdet. Im Kindergarten gibt es drei unterschiedliche Gruppen:
Caminante, das kommt vom spanischen Wort caminar (gehen), also die Kinder die sich gerade mal selbstständig auf den Füßen halten können, so wie ich im letzten Jahr (Kinder bis 2 Jahre).
Párvulo, ist die nächst größere Gruppe, da wo ich gerade drin bin und das Wort ins Deutsche übersetzt bedeutet Kleinkind (2 – 3 Jahre).
Pre-Jardin, das sind dann die Großen, die schon bald in die Schule kommen, also Kinder die 3 – 4 Jahre alt sind.
Dann ging es los. Als Erstes traten die Großen auf, aber vor ihrem Auftritt wurde natürlich, wie es in einem katholischen Kindergarten üblich ist, gebetet — und danach erklang die kolumbianische Nationalhymne, was ihr daran erkennt, das sich alle die Hand auf´s Herz, bzw. die Brust legen.
Nach den Großen, kamen die Zwerge, also die Kinder bis 2 Jahre dran und wollten zu einem Liedchen tanzen, was aber nicht so recht klappte und mit weniger als zwei Jahren ganz sicher auch der Tatsache geschuldet ist, das es ihr erster Bühnenauftritt war.
Dann kamen wir dran – und auch wir waren alles andere als Perfekt, da alle viel mehr damit beschäftigt waren zu heulen, oder ausschau zu halten, wo denn die Mama sitzt. Aber gut, am Ende haben wir doch ein bisschen getanzt, alle waren zufrieden und zum Schluß gab es natürlich auch Applaus.
Danach kam dann die kleine Showeinlage einiger Papas, die sich als Frauen verkleidet hatten und mit ihrer Tanz- und Gesangseinlage, die pure Heiterkeit im Publikum generierten.
Als nächstes waren wieder die Großen dran, die uns einen kleinen gesprochen Beitrag aus der Welt der Fabelwesen präsentierten, was Ihr an den Masken der Kinder sehen werdet, anschließend haben die Papas gratuliert und gleich danach gab es noch eine Tanzeinlage der Großen mit schwingenden Bändern.
Dann kam ein Papa dran, der den mexikanischen Sänger Juan Gabriel imitierte und dafür sehr viel Beifall erntete. Der nächste Papa spielte einen Clown und mein Papa nutze die ersten Minuten der Einlage, um mal wieder ein paar neue Fotos vom Kindergarten zu machen. Als er zurück war, hatte sich der Clown einige Mamas für ein paar Spiele auf´s Podium geholt, die auch sehr gut an kamen.
Danach kamen Jungs mit landestypischer Musik und Instrumenten auf die Bühne, die man Papayera nennt und die natürlich für den entsprechenden Schwung auf der Muttertagsfeier sorgten.
Bis dahin dauerte die ganze Feier schon fast 3 Stunden und uns knurrte allen der Magen, als meine Erzieherin auch schon auftauchte und leckere Hamburger mit Hühnchen servierte. Dazu gab es Saft und für die Kinder auch noch einen Becher Joghurt.
Zum Schluss gab es dann noch eine ganz besondere Überraschung. Die Papas aus meiner Gruppe haben Geld zusammen gelegt und eine Mariachi Band gebucht. Das sind Musiker die typisch mexikanische Musik spielen und dafür auch die entsprechenden Musikinstrumente und Kleidung verwenden.
Als nächstes präsentierte ich dann Mama und Papa, was wir im Kindergarten gebastelt haben, ganz simpel aus Stäbchen wie ihr sie auch aus dem Eis in Deutschland kennt. Zusammengeleimt, natürlich mit Hilfe und mit meinem Foto und Blümchen versehen.
Dann war die Show nach mehr als drei Stunden zu Ende und es war schon dunkel, als wir zur Plaza (Marktplatz) marschierten, denn Papa hatte Mama und mich noch auf ein Eis eingeladen. Lecker, Vanille und Erdbeere.
Papa war als erster fertig und schlich sich kurz weg … in die Richtung wo die Geschäfte sind und als er wieder zurück war bemerkte ich, das die Brusttasche an seinem Hemd eine ziemliche Beule hatte und fragte „que es eso“, „was ist das“ und Papa sagte, weil Du fein gesungen und getanzt hast und auch fein lieb warst, darfst Du da mal reinfassen.
Da war die Freude bei mir groß, Papa hatte mir eine Hello Kitty Uhr gekauft.
An Neuem, gibt es außer dem Muttertag auch so einiges! Der letzte Sommer dauerte genau vom 05. November 2015, bis 05. Mai 2016, also 6 Monate, ohne einen einzigen Regentropfen, wie immer im Sommer üblich, Sonne pur und etwas Wind. Nun hat der Winter, also die Regenzeit begonnen, aber in den letzten 2 Wochen, hat es auch nur Zweimal mäßig geregnet. Ansonsten ist es winterlich warm bei 33 °C am Tag und 28°C Nachts. Der Unterschied ist halt, das der Regen, und die damit verbundene Nässe der Erde, eine unangenehme Schwüle aufkommen lässt … und es kommen Mosquitos, die ziemlich lästig sind.
Ich esse gut, gern und alles was auf den Tisch kommt. Am liebsten Makkaroni, auch Linsensuppe mit Kartoffeln, Möhren und Wurst, und gebratene Ente mit Rotkraut und Kartoffeln. An süßen Sachen mag ich Milka Vollmilch, Schokolinsen und Oma Bonbons. Leider alles Sachen die wir hier nicht bekommen, aber es kommt ja ab und an ein Paket von Oma und Opa.
Mit 29 Monaten weigere ich mich noch immer ganz beharrlich auf den Topf zu gehen und warte lieber bis ich eine Windel um bekomme, um mein Geschäft in einer Stillen Ecke zu verrichten, obwohl mich Papa immer auf den Topf setzt, aber da heule ich nur, weil mir das nicht gefällt.
Dafür nehme ich aber schon seit gut 4 Monaten keinen Nuckel mehr, auch gut! Ich hatte da mal eine leichte Entzündung im Mund, da war der Nuckel nur lästig und seit dem geht es auch ohne.
Spanisch ist durch den Kindergarten, durch Freunde und Nachbarn, zur dominanten Sprache geworden, was aber nicht heißt, das Papa mit mir auch nur ein einziges Wort Spanisch spricht. Wenn ich mit ihm Spanisch spreche sagt er einfach nur, tut mir leid, ich versteh nichts, dann muss ich Deutsch sprechen … und ich kann es auch, genauso gut wie Spanisch. Das Problem ist, das ich mit 29 Monaten noch nicht den Sinn verstehe, warum man überhaupt alles in zwei Sprachen sprechen muss, wenn hier Spanisch doch völlig ausreichend ist.
Der Papa sagt „dann können wir Geheimnisse austauschen, die selbst Mama nicht versteht“, na prima, da werde ich jetzt, nur wegen der paar Geheimnisse mein Deutsch noch weiter verbessern.
Aber gut, das wird schon alles noch werden, auch die Sache mit dem Topf.
Eure Vivien-Sophia
In der Bildergalerie könnt ihr wie immer ein paar Bilder sehen.
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